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Inwendig

Heute schreibe ich zum Wort 'inwendig'. Wahrscheinlich haben sich noch nicht viele von euch Gedanken über dieses Wort gemacht und schon gar nicht darüber, dass es seine Existenz auch verlieren könnte. Oder doch? 

'Inwendig' bedeutet, wie alle wissen, innerlich/innerhalb. Wenn ich mir das so vorstelle, sehe ich ein Innen und dann kommt eine Wand und die grenzt nach aussen ab, sonst gäbe es kein Innen. Z.B. reinige ich eine  Kommode inwendig, oder ich reinige sie aussen. Aber auch im Körper haben wir ein 'inwendig'. Alles, was an Organen, Gefässen, Muskeln, Sehnen und Knochen in uns drin ist, ist inwendig. Wir empfinden, dass unsere Emotionen und Gedanken sich auch in unserem Innern abspielen. Und unser Selbst oder unsere Seele ordnen wir auch unserem Innern zu. Wie bereits erwähnt, bedeutet ein 'Inwendig' auch immer, dass es ein Aussen gibt, welches sich vom Innen abgrenzt. Aber was ist, wenn es weder ein Aussen noch ein Innen gibt, sondern alles in sich durchlässig ist und wir es nur nicht so wahrnehmen? Dann fallen die Wörter 'inwendig' und 'aussen' plötzlich weg und verlieren ihre Existenz. Sprache entstand aus dem Bedürfnis, unser Erleben und unsere Wahrnehmung mit anderen zu teilen, miteinander zu vergleichen und aneinander anzugleichen, um dann, basierend auf unserer Wahrnehmung, einen gemeinsamen Nenner zu kreieren, den wir meist als die Wahrheit bezeichnen. Aber unsere Wahrheit ist nur ein Teil einer viel grösseren und universellen Wahrheit. Und was ist denn die universelle Wahrheit?, mögt ihr euch nun fragen. Und wo finden wir diese? Inwendig in unserem Herzen, in unserer Seele, würde ich sagen! Also nun doch 'inwendig'.......? 

 

Susanna Finotello 

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